Day 5 - Italien (Ventimiglia, Finale Ligure, Genua)



Tag 5 meiner Reise begann bedrückt und regnerisch. Ich wollte unbedingt an der oberen ligurischen Küste schwimmen gehen, aber ich wusste nicht, ob das Wetter mitspielen würde. 

Im Hostel bekam ich einen schwarzen Kaffee zum Frühstück (klassisch italienisch oderso), deshalb machte ich am Weg zum Bahnhof noch einen kurzen Abstecher zum Supermarkt. Dort gab es wie immer Croissants und ein Apfel durfte auch herhalten. 

Am Bahnhof gab es eine kleine Verspätung, aber so konnte ich mein Frühstück noch kurz genießen. Der Grenzübertritt war wie so oft Corona bedingt zu einfach. 

In Italien musste ich in Venitmiglia umsteigen, weshalb ich beschloss zum Strand zu gehen. Vollbepackt spazierte ich hin und kehrte 3 Minuten später wieder zurück, weil das Wetter gar nicht erste Sahne war. Um den Zug noch zu erwischen, musste ich auf die letzten 200 Meter einen Sprint hinlegen. Somit war der Sport für die Woche auch erledigt. Kein Spaß, ich bewege mich eigentlich viel aber eigentlich auch garnicht? Naja, wenn ich mir über das Gedanken machen wollen würde, wäre Interrail glaub ich keine gute Idee gewesen. 

Nach Ventimiglia suchte ich mir im Zug einen anderen passenden Strand/ eine andere passende Station am Weg nach Genua aus und landete somit in Finale Ligure. Dort war das Wetter wundervoll und das Meer traumhaft türkisblau und sauber. Ein kühler Fluss mündete ein Stück weiter westlich von meinem Strandplatz. Man konnte so toll herumspazieren dort und die Landschaft war wirklich schön. Teile Italiens haben einfach ihren eigenen Flair - Berg trifft auf kleines Dorf/kleine Stadt und stößt an einem schönen Strand aufs Mittelmeer. 

Viel ist in Finale Ligure nicht passiert. Es war ein schöner, entspannter Schwimmtag. Kurz besuchte uns der Regen, aber das war auch einmal schön. Regen an der ligurischen Küste dauert ja zumeist nicht sehr lange. 



Um 5 nahm ich den Zug nach Genua. Diese Stadt war definitiv kein Ziel, das ich mir vorgenommen hatte. Das überteuerte Hostel, in dem ich nur ein Bett hatte und nicht einmal Frühstück inklusive, kostete mich 50€ für eine Nacht. Bequem? Ja, aber trotzdem zu viel für ein Hostel, in dem ich nur schlafe. Naja. Nachdem ich in Genua angekommen bin und eingecheckt habe, sprang ich sofort unter die Dusche. Im Anschluss wollte ich mir Abendessen holen und ein wenig die Stadt durchforsten. Mir war im Vorhinein klar, dass es wahrscheinlich nicht allzu viel zu sehen geben wird. Das bestätigte sich, als ich auf meinem Weg zum Hafen nichts als dunkle Gassen, zwischen hohen Häusern mit dunkelbrauner Fassade zu sehen bekam. Sehr industriell das Ganze. Also eher nicht so meins. Trotzdem gab es hier auch schöne Dinge, wie beispielsweise zwei Bands, denen ich eine Zeit lang zuhören durfte. Die erste hatte eine Besetzung aus 2 Gitarren, einer Geige und einem Schlagzeug. Die Musiker spielten und sangen italienische Lieder, die mir wirklich gut gefielen. Man musste sich einfach mitbewegen und mitklatschen, weil es so eine herzliche, fröhliche Musik war. Die andere Band, mit Gitarre, Bass, Klavier, Schlagzeug und Sänger, spielte Eigeninterpretationen von verschiedensten Nummern der Beatles. War auch sehr nett anzuhören und wertete meinen Abend in Genua definitiv auf. Am Hafen konnte ich noch den Sonnenuntergang beobachten, was auch eines der Highlights war und wahrscheinlich meine größte Empfehlung für Leute, die es ebenfalls ungewollt nach Genua verschlägt.




Die anderen besuchen wohl das Aquarium, aber was sonst am Plan stehen könnte, weiß ich selbst nicht so recht. Naja, man könnte noch beide Augen zu drücken und sich einreden, man wäre in London, weil das Genua-Eye kommt faaaaast an seinen großen Bruder in Großbritanniens Hauptstadt heran. Also Aquarium und Riesenrad sind schon vorhanden.


(Wow, ich muss gestehen, einige Tage sind keine großen Reflexionstage und auch nicht recht interessant hahahah, aber festhalten will ich sie trotzdem). 

Gut, aus dem Abendessen wurde dann irgendwie doch nur CocaCola und eine Art Lebkuchen von einem Hafenstand.


Daher konnte ich wohl gesättigt (sarkastisch gemeint, weil das nicht nahrhaft ist, aber erstens will ich mir nicht immer Abendessen gönnen und zweitens hatte ich danach keinen Hunger mehr) meinen Heimweg bestreiten. Es war wirklich fast zu schwer bei dieser Finsternis noch seine eigenen Füße zu sehen. Also an alle Vampire, die gerne weder Tageslicht, noch Laternenlicht zum überleben brauchen, gönnt euch Genua.

Im Hostel angekommen, holte ich mir ein „gratis“ Willkommensgetränk, natürlich Aperol Spritz, und setzte mich auf die Terrasse. Ich war ziemlich müde und der Alkohol machte die Situation nicht gerade besser. Neben mir saß ein Mann und ich glaube, er wollte socialisen. Ich aber definitiv nicht. Obwohl ich nun fast 3 Tage niemand bestimmen kennengelernt hatte, war mir eher weniger nach Leute ansprechen. Irgendwann stand er dann auch auf und ging seines Weges. Ich blieb sitzen und schnell kam schon jemand anderes. Sie hieß Julia, kam aus Deutschland und sprach mich an. Es war okay für mich und ich merkte, was für einen großen Redebedarf ich eigentlich hatte. (Ich denke auch, dass ich deshalb so schleißig mit dem Führen des Tagebuchs geworden bin, weil ich seit Genua konstant neue, super-liebe, interessante Zeitgenossen kennengelernt habe, mit denen ich so oder so immer ständig im Gespräch war.)

Naja, wo war ich? Ach ja, Julia und ich unterhielten uns für eine Stunde und entschieden anschließend aufgrund von Müdigkeit in die Welt der Träume einzutauchen. Das drücke ich so aus, weil ich für 50€ gerne sagen wollen würde, dass es magischer war als sonst. Dem ist aber nicht so😂. Aaaaber, ich fragte an der Rezeption einfach nochmal, ob ich vielleicht Frühstück dazuhaben könnte. Mein Wunsch wurde erfüllt und ich konnte überglücklich, mit großer Freude aufs Essen am nächsten Morgen, schlafen gehen. 


Viel ist leider nicht passiert, aber schön war es trotzdem!!😊






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